Q&A: Abstillen & Beikost

Vorab muss ein kleiner Disclaimer sein. Wie immer bei so heiklen Themen rund um Babys.

Ich erzähle hier rein aus meinen Erfahrungen. Ich bin keine Expertin. Mein Wissen beruht auf eigener Recherche und learning by doing.

Ich habe mit 6 Monaten abgestillt. Das war meine persönliche Entscheidung die ich keine Sekunde bereut habe. Mir ging es einfach nicht mehr gut dabei und dementsprechend war auch Josefine nicht mehr glücklich damit. Ich will hier keine Werbung für das Abstillen machen. Wir wissen alle, dass Stillen das Allerbeste für das Baby ist! Es gibt aber einfach Situationen, da ist es nicht mehr der richtige Weg für Baby und/oder Mama. Ich freue mich unendlich für Baby-Mama Couples, die eine wunderbare innige Stillbeziehung führen und es bis zur letzten Minute (wann auch immer diese ist) genießen können.

Bitte nehmt meine Antworten auch nicht als die einzig richtige Lösung her und vor allem: vergleicht euch nicht mit mir. Jedes Baby is anders! Ich verfasse dieses Q&A nur weil, ich auf Instagram ständig die gleichen Fragen bekomme und ich mir denke, dass hier offensichtlich großes Interesse besteht. Seht es einfach so, als würde euch eine Freundin erzählen wie es bei ihr so war. Man kann sich ja mal umhören. 🙂

Im Zweifel solltet ihr euch immer mit eurem Kinderarzt und/oder eurer Hebamme kurzschließen!

Abstillen

Wie bist du das Abstillen angegangen? Wie hast du die Milchmenge reduziert?

Nachdem ich schon mit 4 Monaten gestartet habe ihr etwas Brei zu füttern, konnte sie dann im 6. Monat schon ganz brave Mengen essen und wir hatten damit bereits zwei Mahlzeiten ersetzt. Alleine davon wurde meine Milchmenge schon weniger. Als sie mir dann endlich Mal die Flasche mit Pre-Nahrung genommen hat, habe ich ihr dann eine Mahlzeit pro Tag so gegeben. Die Woche drauf habe ich dann die Menge auf zwei Flaschen gesteigert. Gestillt habe ich dann nur mehr 1x Nachts und 1-2 Mal am Tag. Nachdem ich das Gefühl hatte, dass Josefine nichts abgeht und sie super happy ist, habe ich dann ein paar Tage darauf einen Tag mal gar nicht gestillt. Das war eine ganz spontane Entscheidung und uns ging es alle super damit. Tja und das war’s dann.

Wie waren deine Gefühle währenddessen?

Mir ging es super dabei. Sicher war ich kurz ein bisschen „traurig“ weil eben diese Phase dann vorbei war. Andererseits ging es mir bei der Entscheidung so gut, dass ich hätte Bäume ausreißen können. Ich habe erst im Nachhinein bemerkt wie sehr mich das Stillen bereits belastet hat.

Hast du einen Vorrat abgepumpt?

Nein. Ich wüsste nicht warum.

Welche Marke an Flaschennahrung gibst du?

Wir haben uns für Aptamil Profutura entschieden.

Wie hast du sie an Pre-Milch gewöhnt?

Ich habe es ihr immer wieder angeboten. Zusätzlich habe ich ihr ganz ruhig erklärt, dass mir das wichtig ist und Mama eine Pause braucht. Vielleicht bilde ich es mir ein aber ich habe das Gefühl sie hat gemerkt wie es mir ging dabei und hat dann auf mich gehört.

Zusätzlich habe ich ihr unter Tags die Flasche immer wieder mit Wasser gefüllt angeboten. So konnte sie „ohne Geschmack“ den Sauger etwas kennen lernen.

Ich habe aber auch von anderen gehört, dass es helfen kann ihnen die Flasche als Dreamfeed anzugewöhnen. Also wenn sie schlafen die Flasche an den Mund halten und sie im Halbschlaf trinken lassen.

Wie viel Milch bekommt sie derzeit noch?

Sie trinkt meist einmal Nachts, dann am Morgen nach dem Aufwachen, eventuell eines vor dem Vormittagsschlaferl und dann das nächste erst wieder Abends vor dem zu Bett gehen. Also 3-4 Mal.

Wenn ich das schreibe ist sie knapp 7 Monate alt.

Wie hast du es geschafft, dass sie Abends ohne Stillen einschläft?

Wir hatten das Einschlafstillen ohnehin nur in den ersten paar Wochen. Ich habe sie sonst meistens nich wach ins Bett gelegt bzw. nach dem Trinken am Arm einschlafen lassen. Auch jetzt schläft sie mir nicht beim Trinken ein, sondern erst danach im Bett. Aber da ist auch jedes Kind anders. Wenn dein Baby gerne beim Trinken einschläft, würde ich versuchen die Flasche oder die letzten Schlucke daraus schon im Bett zu geben. Das machen Freundinnen von mir so.

Wie läuft es nachts?

Sie wacht auf, jemand von uns geht in die Küche die Flasche machen, diese trinkt sie dann im liegen in ihrem Bett (dafür dreht sie den Kopf auf die Seite) und wenn sie fertig ist bekommt sie wieder den Schnuller. Oft dreht sie sich dann auf die Seite und schläft weiter. Manchmal ist sie danach noch wach. Dann schalten wir ihre Schildkröte ein und es geht für uns zurück ins Bett. Nach einer Weile schläft sie dann auch wieder selber ein. Das bekomme ich aber dann meist nicht mal mehr mit. Das lief aber der ersten nacht ohne stillen so. Sie scheint sich damit absolut wohl zu fühlen und eigenes Bett zu lieben.


Beikost

Ab wann hast du Beikost eingeführt und wie und in welchem Zeitraum gesteigert?

Als sie 4 Monate war haben wir begonnen. Sie hat zu diesem Zeitpunkt schon großes Interesse an unserem Essen gezeigt. Wäre dem nicht so gewesen, hätten wir noch gewartet. Die Menge haben wir alle paar Tage gesteigert. Ich finde da gibt es auch keine Angabe wie viel oder wenig man geben soll/darf. Wir haben dabei einfach auf Fini gehört und sie dabei beobachtet. Babys zeigen ohnehin relativ gut an wenn sie nicht mehr wollen. Unterm Strich kann man sagen, dass wir Monat für Monat eine Milchmahlzeit durch essen ersetzt haben. Dabei geht es aber auch nicht auf den Tag genau. Wenn ich das Gefühl hatte sie mag mal was anderes, dann hab ich es ihr auch probieren lassen. Sie hat zB nach einer Weile am Nachmittag die Flasche nicht mehr getrunken, das Obstmus aber verschlungen… Ab da gabs dann eben Obst am Nachmittag.

Womit hast du begonnen?

Ganz klassisch mit reiner Karotte. Haben auch Kürbis probiert aber das fand sie ekelhaft. Haha.

Wann wusstest du, dass du ihr Sachen wie Brot und Obststücke anbieten kannst?

Am Anfang haben die meisten Babys noch den Reflex die halbe Menge an Essen mit der Zunge wieder rauszuschieben. Als das Weg war haben wir ihr mal ein Brotscherzerl in die Hand gedrückt um daran herumzuschlabbern. Nachdem sie sich dabei richtig gut angestellt hat, haben wir das ganze weiter forciert. Babys die schon dafür bereit sind, gehen das ohnehin sehr geschickt an. Ich war so erstaunt wie gut sie das macht. Wenn sie nicht dafür bereit sind, werden sie es einem schon zeigen. So sehe ich das Ganze. Einfach immer beobachten wie es deinem Baby dabei geht. Fini liebt es alleine zu essen. Vor allem geht es von Tag zu Tag besser.

Wie klappt es mit dem Verschlucken bei harten Dingen?

Ich bin immer direkt nebenbei wenn sie isst. Natürlich muss man vorsichtig sein. Man muss dabei aber auch wissen, dass der Würgereflex bei Babys viel weiter vorne liegt als bei uns Erwachsenen. Haben sie also ein zu großes Stück im Mund, würgen sie viel früher und bekommen es damit auch leicht wieder raus. So die Idee dahinter (hab diesbezüglich recherchiert und kann das von Fini auch so bestätigen).

Nichts desto trotz, kann man ihnen nicht einfach alles hinstellen. Ohne Zähne ist zB eine Gurke noch nicht so problematisch, sobald die ersten Zähne da sind, sollte man da aber schon vorsichtiger sein.

Was isst sie wann?

Ganz grob sieht es derzeit meist so aus:

Nach dem Aufstehen noch bei uns im Bett (wir holen sie zum Kuscheln rüber): Flasche
Frühstück wenn wir frühstücken: Fingerfood zum selber essen (zB. Banane, Avocado, Brot mit Nussmus, sonstiges Obst, Babyzwieback, Gurke usw.) plus dann oft noch Joghurt (Kokos oder Soja, Kuhmilch erst ab einem Jahr) mit etwas Obstmus und Getreideflocken zum füttern
Vor dem Vormittagsschlaf: kleines Flascherl
Mittags ca. 12:30 Uhr: Gemüse/Getreide (manchmal Fleisch) Brei ca. 220ml (ein Glaserl ab dem 8. Monat)
Nachmittags ca. 15:30 Uhr: Obstmus (meist selbstgemacht; teilweise mit Mandelmus) je nachdem wie viel sie will (ca. 100-150ml)
Abends: Getreidebrei (meist von dm Bio; abwechselnd Dinkel, Gries, Hirse) mit Pre-Milch Pulver und Obstmus (aus ca. 150ml Wasser, zwei Messlöffel Milchpulver und ca einen EL Obstmus für den Geschmack – ist aber alles nicht so genau)


Schreibe einen Kommentar