drei Monate mit Josefine | drei Monate neues Leben

Can you believe? Drei Monate sind es nun schon, dass wir unsere kleine Prinzessin bei uns haben. Ich sitze nun mit meinem Banana Bread Frühstück (1 ½ Stunden nach dem Aufstehen) hier und freue mich gerade, dass ich es geschafft habe die Kleine für ihr erstes Nickerchen des Tages (immer eben diese 1 ½ Stunden nach dem Aufstehen) ins Bett zu legen und ihr nicht anderweitig in den Schlaf helfen musste. Es sind eben die kleinen Freuden. Alle Mamas werden wissen wovon ich rede.

Eigentlich war ja ein anderer Beitrag geplant, aber ich wollte mich irgendwie zu diesem Thema mitteilen. Jeder den ich in letzter Zeit getroffen habe hat mich nämlich gefragt wie es mir jetzt so nach einiger Zeit als neue Mama geht. Ich finde die Frage eigentlich sehr spannend. Man setzt sich daheim nicht alleine hin und lässt die letzten 12 Wochen Revue passieren. Zumindest nicht so, wie wenn man dann eine ordentliche Antwort geben muss. Da wird einem dann doch klar, dass sich so einiges geändert hat.

Kein ganz frisch Neugeborenes mehr

In dem Buch zu Baby Schlaf das ich vergöttere (dazu gleich mehr) habe ich gestern noch einmal zu ihrem jetzigen Alter nachgelesen. Da stand dann ganz am Anfang, dass mit drei Monaten die Neugeborenen Phase nun vorbei sei und das Baby „nur mehr“ ein Säugling ist. Ist jetzt nichts Schlechtes, dennoch kommt es mir vor als wär die Geburt gestern gewesen und jetzt nicht mehr von einem Neugeborenen zu sprechen ist schräg für mich.

Außerdem habe ich vor ein paar Tagen eine Gegenüberstellung von einem Bild kurz nach der Geburt und eines von jetzt gemacht. Der Unterschied ist kaum zu fassen. Wenn man sie jeden Tag sieht, dann bekommt man zwar mit was sie jeden Tag Neues kann, dieser krasse Unterschied wie am Bild ist einem aber dann gar nicht so bewusst.

Wie es mir so nach drei Monaten geht?

Diese Frage bekomme ich ganz oft gestellt.

Mir geht es sehr gut. Ich weiß gar nicht mehr so recht wie es ohne Josefine wäre. Wir haben uns richtig gut eingefunden, es hat sich eine gewisse Routine ergeben, ich weiß (meistens) was sie will und ich fühle mich auch richtig wohl in meiner Rolle.

Ich komme auch gut damit klar, dass ich Werktags immer alleine bin mit ihr (mein Mann ist beruflich unterwegs). Nachdem es nie anders war, habe ich auch keinen Vergleich wie es wäre wenn Dominik jeden Abend nach Hause kommen würde. Demnach haben wir uns gleich nach dem Papa Monat auf diese Situation eingestellt und das funktioniert auch so. Natürlich wäre es mir anders lieber und natürlich gibt es viele Situationen die leichter wären, wenn ich weiß am Abend kann ich dies und das schnell in Ruhe machen. Aber man findet eine Lösung.

Ob ich die Anfangszeit vermisse?

Ich finde es ehrlich gesagt jetzt nach einiger Zeit besser als ganz zu Beginn. Klar, alles hat seine ganz eigene Magie. Sagen wir so, ich fühle mich jetzt in meiner Rolle viel sicherer und mache mir nicht mehr so viele Gedanken wie am Anfang. Das kann schon sehr aufreibend sein teilweise.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe jede Sekunde mit meinem Baby. Die Freude nach der Geburt endlich seinen Traum in den Händen zu halten ist einfach unbeschreiblich. Gleichzeitig startet aber dann mit der Rückkehr in einen gewissen Alltag die permanente Überforderung. So war es zumindest bei mir. Diese Achterbahn der Gefühle war so anstrengend. Dass das Wochenbett kein Scherz ist, darüber habe ich in einem extra Beitrag schon ausführlich geschrieben.

Sagen wir also so, ich kann die Zeit mit ihr jetzt noch mehr genießen wie zu Beginn. Mein Körper ist verheilt, es hat sich Normalität eingestellt, ich weiß wie ich was machen muss, dass es funktioniert, weiß ihre Zeichen zu deuten usw. Das erleichtert so einiges und gibt einem zumindest meistens das Gefühl alles im Griff zu haben. Ich bin ein Mensch der eine gewisse Vorhersehbarkeit und Routine im Leben braucht. Kein Wunder also, dass ich mich jetzt viel wohler mit der Situation fühle.

Wie schon gesagt hat jede Phase so seinen eigenen Zauber. Ganz zu Beginn ist nichts vorhersehbar, dafür schlafen sie aber immer und überall und man muss ich darüber keine Gedanken machen. Das ändert sich dann relativ schnell und man Beginnt sich mit einer gewissen Schlafroutine auseinanderzusetzen. Dafür aber geben sie dann so viel zurück. Josefine lächelt mich mir ganz großen Augen und ihrem süßen zahnlosen Mund an wenn ich sie freundlich ansehe. Ich merke wie sie erkennt, dass ich ihre Mama bin. Sie lernt jeden Tag dazu, hört mir zu wenn ich mit ihr spreche und bekommt immer mehr Gefühl für ihren eigenen Körper. Außerdem zeigt sich jetzt so nach und nach ihr Charakter – ich liebe es. Man erkennt auf einmal den Menschen hinter dem süßen Baby!


Buchtipp

The Natural Baby Sleep Solution – Polly Moore, Ph.D.
Es gibt unzählige Bücher zu Baby Schlaf. Ich hab mir vorgenommen kein einziges zu lesen denn die meisten drehen sich um irgendeine Art von Schlaftraining und Routinen die man zwangsweise einführen sollte. Nicht mein Geschmack. Mir wurde dann in einem Gespräch dieses Buch empfohlen. Darin geht es um den angeborenen Schlafrhythmus im Menschen. Vor allem bei Babys ist dieser sehr ausgeprägt. Folgt man diesem natürlichen Rhythmus, schläft das Baby leichter ein (weil man den richtigen Zeitpunkt zum Einschlafen erwischt hat), bekommt genau den Schlaf den es braucht, ist weniger quengelig weil es nicht übermüdet ist und es pendelt sich auch ein guter Nachtschlaf ein. Ich verfolge diesen super einfachen „Plan“ seit Woche 7 und bin begeistert. Ich musste nichts antrainieren, einfach nur die Zeichen zur richtigen Zeit lesen. Ganz große Empfehlung! (Das Buch gibt es leider nu in Englisch, ist aber super easy geschrieben.)


Gibt es negative Seiten?

Das nicht immer alles rosig ist, kann man sich ja vorstellen. Ich werde jetzt nicht über den Wunsch nach einmal eine Nacht durchschlafen äußern. Mir ist aber aufgefallen, dass andere mich teilweise anders behandeln. Nach drei Monaten habe ich jetzt nicht eine lange Liste an Beispielen parat. Dennoch kam es vor, dass ich zu Events (wo ich sonst dabei war) oder auch Treffen von FreundInnen nicht eingeladen wurde, weil man davon ausging, ich könne ja ohnehin nicht. Was natürlich nicht stimmt. Zum Event kann ich auch mit Fini kommen. Zudem gibt es Milchpumpe und Papa, Oma, Opa usw. Ich will jetzt hier nicht „herum heulen“ – ist ja alles ok. Es ist mir nur einfach aufgefallen und das wollte ich mitteilen. Ich bin mir sicher, dass es vielen von euch genauso ging.

Sonstige nicht so rosige Zeiten mit Fini werden durch alles andere was sie mir im Leben gibt aufgewogen und sind nicht der Rede wert! Ich vergöttere dieses kleine Wesen einfach und könnte jedes Mal vor Rührung weinen wenn sie mich anlacht. Es ist das Schönste!


2 responses

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  1. Liebe Ursula!
    Dein Blog Beitrag ist wirklich unglaublich toll!
    Ich musste schmunzeln, denn du beschreibst wie es sich für dich nach den ersten drei Monaten anfühlt! In meinem Leben geht das alles schon einige Schritte weiter, denn ich muss mich damit auseinandersetzen, wie es wohl sein wird wenn mein größeres Kind auszieht, und auch schön langsam neue Wege einschlägt! Auch das ist ein wahnsinnig aufwühlendes Erlebnis, zumindest für mich persönlich! Zuerst gewöhnt man sich aneinander , und in einem weiteren Lebensabschnitt steht man irgendwie wieder am Anfang! Ich kann als 2-fache Mama aus Erfahrung sagen, jeder Moment gehört genossen, und auch wenn es mal nicht so rosig aussieht, es gibt immer etwas Positives! Liebe Grüße Sabine
    PS. Ich bin auch über Instagram ein großer Fan von dir, bleib so wie du bist!