Q&A zum Thema Ernährung und Entwicklung des Kindes – eure Fragen von einer Expertin beantwortet

Ich habe euch vor einer Weile in meiner Instagram Story nach euren Fragen zum Thema Ernährung und Entwicklung des Kindes gefragt. Mich persönlich interessiert das Thema natürlich sehr, weshalb ich mich umso mehr freue, dass ich die Möglichkeit hatte eure Fragen an die Pampers Expertin für Kindergesundheit Carmen Beck weiterzuleiten. Sie ist staatlich geprüfte und examinierte Familien- und Gesundheits-Kinderkrankenschwester und Integrative Eltern-Säuglings/Kleinkindberaterin mit langjähriger Berufserfahrung.

Carmen Beck

Q&A: Ernährung und Entwicklung des Kindes

Wann und wie startet man mit einer zuckerfreien Ernährung für Kleinkinder?

Der beste Zeitpunkt um mit der Beikost zu beginnen, ist zwischen dem 4.- 6. Lebensmonat. In diesem Zeitfenster findet die Geschmacksprägung statt und die Kinder sind sehr offen, neue Geschmäcker kennen zu lernen. Auch die Bereitschaft eine andere Form der Nahrungsaufnahme kennenzulernen, ist in diesem Zeitraum groß. Mit dem Löffel essen statt saugen.

Die Ernährung sollte immer ohne Zusätze wie zum Beispiel Zucker, Salz oder Gewürze erfolgen. Die erste Mahlzeit, die eingeführt wird, ist der Mittagsbrei. Am besten bietet man dem Kind einige Löffelchen Karotte circa 20-30 Minuten vor der eigentlichen Mahlzeit an. Das Kind sollte nicht zu hungrig sein, aber Interesse zeigen. Anschließend wird das Kind dann noch gestillt oder bekommt seine Flaschennahrung.

Über die nächsten vier Wochen steigert man täglich das Angebot und die Menge, bis das Kind am Ende dieses Zeitraums circa 180-200 g isst. Die Mahlzeit besteht dann aus Kartoffeln als Kohlenhydrat, verschiedenen Gemüsesorten, empfohlen wird 4/Woche Fleisch bzw. eine andere hochwertige Proteinquelle zu geben.

Die zweite Mahlzeit, die danach eingeführt wird, ist der Abendbrei. Diese wird allerdings nicht als letzte Mahlzeit vor dem Schlafengehen gegeben, da dieser zu schwer im Magen liegen kann. Ca. 1-1,5 Stunden vor dem Zubettgehen, bekommt das Kind den Brei, vor dem Schlafen dann noch eine Still – oder Flaschenmahlzeit. Der Abendbrei besteht aus Vollmilch/pflanzlicher Milch mit Kalzium und Getreide mit etwas Obst.

Weitere vier Wochen später wird dann der Milch freie Nachmittagsbrei eingeführt, ein Obst-Getreidebrei. Gegen Ende des ersten Lebensjahres geht es immer mehr an den Familientisch.


Mein Kind spuckt jedes Obst außer Banane aus – was kann ich tun?

  • Brücken schlagen: Neue Nahrungsmittel mit bereits bekanntem Lebensmittel, das gerne gegessen wird, mischen. Anfangs Mischungsverhältnis z.b. ¼ : ¾ , dann langsam ändern.
  • Lieber säurearme Obstsorten, wie z.b. Birne anbieten
  • Im 1. Lebensjahr werden eher einheimische Obstsorten empfohlen. Exotische Früchte werden wegen der Säure von manchen Kindern nicht so gut vertragen. Banane ist dabei eine Ausnahme.

Kann ich mein Kind auch vegan/vegetarisch ernähren? Oder mangelt es ihm/ihr dann vielleicht an Nährstoffen?  

Eine ausgewogene, optimierte Mischkost wird von der Gesellschaft für Säuglings – und Kinderernährung empfohlen. Diese beinhaltet Gemüse, Kartoffeln, Fleisch, Fisch, Obst, Getreide und Öl. Das Risiko einer Mangelversorgung wird umso größer, je einseitiger die Ernährung und je jünger die betreffenden Kinder sind.

Nach dem sechsten Lebensmonat ist der Eisenspeicher, den die Kinder während der Schwangerschaft mitbekommen, erschöpft. Deshalb muss das für die Entwicklung wichtige Eisen, über die Nahrung zugeführt werden. Besonders bioverfügbares Eisen enthält Fleisch, je dunkler das Fleisch umso mehr Eisen. Entscheidet man auf Fleisch zu verzichten, bieten Lebensmittel wie Haferflocken, Leinsamen, Kürbiskerne, Amaranth, Quinoa, Linsen (uvm.) eine alternative pflanzliche Eisenquelle. Eine kompetente, professionelle Beratung der Eltern ist zu empfehlen.

Die bewährten Konzepte für die Kinderernährung gewährleisten laut Kinderärzten mit hoher Sicherheit eine adäquate Nährstoffversorgung in allen Wachstums – und Entwicklungsphasen. Mit zunehmendem Ausschluss von Lebensmittelgruppen steigt im Kindesalter das Risiko einer unzureichenden Nährstoffversorgung. Damit sind auch Risiken für Wachstum und Entwicklung verbunden. „Restriktive Ernährungsformen “im Kindesalter erfordern je nach Strenge der Kost entsprechende „Sicherheitsvorkehrungen“, d.h. eine professionelle Beratung und u.U. eine Substitution von Nährstoffen.

Bei veganer Ernährung ohne entsprechendes Fachwissen und ohne professionelle Begleitung drohen multiple Nährstoffdefizite und auch ein Energiemangel. So kommt es über die Einschränkungen hinaus zur Reduktion von Kalzium, Jod, Vitamin B2 und Vitamin D (Milch). Vitamin B12 und tierisches Protein mit hoher biologischer Wertigkeit fehlen.

Pflanzliche Proteinquellen: Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse, Samen, Tofu, Seitan

Pflanzliche Kalziumquellen: Pak Choi, Grünkohl, Chinakohl, Brokkoli, Tofu angereichert, Sojamilch angereichert, Kidneybohnen, Süßkartoffel 

Jod: kann unter anderem über jodiertes Salz eingenommen werden

Vit D und B12: kann leicht supplementiert werden 


Sollte man Kinder intuitiv essen lassen?

Ein Trend in der Babyernährung heißt: Baby led weaning, eine vom Baby geführte Entwöhnung von der Muttermilch. Bei dieser Methode, die babygesteuerte Beikost Einführung, bekommt das Baby die führende Rolle was das Abstillen, Entwöhnen und das Einführen von fester Nahrung betrifft.

Eine alleinige oder strikte Durchführung von Baby led weaning wird nicht empfohlen, denn damit steigt das Risiko für eine unzureichende Energie- und Nährstoffversorgung. 

Eine Mischform ist empfehlenswert, d.h. konventionelle Einführung der Beikost und Blw. Das Kind bekommt ab dem 6.-7. LM Nahrungsmittel in die Hand. Am besten geeignet sind Lebensmittel, die durch den Speichel eingeweicht werden können, wie z.B. ein Stück Brot.

Die Eltern sind verantwortlich für das Lebensmittelangebot (ausgewogene Mischkost) und die Stimmung beim Essen, das Kind entscheidet was und wie viel es davon isst!

Viele Kinder entscheiden intuitiv welche Lebensmittel für sie wichtig, richtig und gut sind, bis die Süßigkeiten ins Spiel kommen… Wichtig ist, dass Eltern das Lebensmittelangebot hauptsächlich bestimmen.


Ist es in Ordnung sein Kind vor dem ersten Lebensjahr mit „Familienkost“ in kleinen Mengen zu füttern?  

Viele Babys haben, v.a. wenn es schon größere Geschwister in der Familie gibt, mit 10-11 Monaten schon großes Interesse am Familientisch und was die anderen essen. Lebensmittel die nicht stark gesalzen oder gesüßt, scharf gewürzt oder zu hart sind, dürfen die Kinder in diesem Alter versuchen. Die Neugierde und das Interesse sollten nicht durch zu viel Verbote gebremst werden.

Kartoffeln, Nudeln, Gemüse, ein Brot mit Frischkäse u.ä. wird z.b. gerne gegessen.

Was im 1. Lebensjahr nicht gegeben werden soll sind kleine, harte Lebensmittel und stark blähende Nahrungsmittel. Topfen und Joghurt erst nach dem 1. Geburtstag. Kein Honig, er kann Bakterien enthalten, die insbesondere für Babys im ersten Lebensjahr gefährlich sind.

Die Aufgabe der Eltern ist es, ein ausgewogenes und vielfältiges Essensangebot in einer entspannten Essatmosphäre zu gewährleisten und dabei das Kind verantwortungs- und liebevoll zu begleiten. 


Sollte man Omega3 supplementieren?

Bei einer ausgewogenen Mischkost, die auch Seefisch beinhaltet, ist es nicht notwendig Omega-3-Fettsäuren zu supplementieren. Dies kann bereits im Alter von 7- 8 Monate gefüttert werden. In Seefisch sind langkettige, mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren enthalten.

Möchte man aus diversen Gründen auf Seefisch verzichten, gibt es bereits vegane Omega 3 Supplemente für Kinder (eine professionelle Beratung ist hier sinnvoll).


Was kann ich tun, wenn mein Kind Gemüse/Obst verweigert?

Ablehnungsphasen akzeptieren: Wenn ein Kind plötzlich ein Lebensmittel ablehnt, das es sonst ohne Probleme gegessen hat, handelt es sich wahrscheinlich um eine Phase. Oft genügt es, diese Phase zu akzeptieren, die Ablehnung geht nach einigen Wochen von selbst vorbei.

Trotzdem einige Tipps wie Kinder zum Essen von Obst und Gemüse ermuntert werden können:

Kleine Tricks helfen, Neues einzuführen: Es gibt viele kleine Tricks, den Kleinen das Essen schmackhaft zu machen. So können Früchte püriert unter Quark und Joghurt eine gesunde Leckerei werden. Manchmal hilft auch die Form, damit Obst und Gemüse besser angenommen werden: In Stifte geschnittene Möhrchen werden so fix zu Gemüsepommes, und die Radieschenmäuse finden schnell den Weg ins Bäuchlein.

  • Tarnen und Täuschen! Lebensmittel für Kinder nett anrichten, z.B. Gemüsesticks auf dem Teller als Gesicht anrichten.
  • Gemüse und Obst in einem Teig ausbacken
  • Pürieren und Soufflieren – Gemüse für eine Tomatensoße pürieren
  • Wortspiele und Geschichten – Speisen witzige Namen geben
  • Erziehung ist auch manchmal Bestechung – zB ein Sticker für jede Portion Gemüse und ab einer gewissen Menge gibt es eine kleine Überraschung (Token-System, Belohnungssystem)
  • Mitspracherecht – das Kind mitentscheiden lassen
  • Kinder mit einbeziehen: Essen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme. Die Kleinen sollten neben dem gesunden Essen auch lernen, mit allen Sinnen zu genießen. Es hilft schon, die Kinder mit in die Essensplanung einzubeziehen und sie, soweit es geht, beim Kochen und Tischdecken helfen zu lassen.
  • Selbst machen, raspeln, schmieren, rühren, einschenken, Tisch decken, essen…
  • Speisen kindgerecht gestalten bzw. kochen: Eine eigenhändig belegte Pizza oder selbstgemachte Spieße fördern die Freude am Essen. Kinder lieben es darüber hinaus besonders, mit Fingern zu essen. Als fingerfood mit leckerem Joghurt-Dip serviertes Obst und Gemüse sieht bunt aus und macht Spaß.
  • Gesellschaft, Ruhe zum Reden, fröhliche Atmosphäre

Wie kann ich meinem Kind generell neue Speisen schmackhaft machen?

Leitsatz: Sie sind verantwortlich für das Lebensmittelangebot und die Stimmung beim Essen, das Kind für das was es isst!

Genusserziehung statt Esserziehung

Gelassen und konsequent sein: Um Machtkämpfe zu vermeiden, muss es klare Regeln geben. Eltern bestimmen in Absprache mit den Kindern, was es zu essen gibt – und bereiten es vor. Auch regelmäßige Essenszeiten vereinfachen das Leben der Eltern ungemein. Dabei ist neben Gelassenheit ebenso Konsequenz wichtig – auch wenn es noch so schwierig ist.

Familienernährung

  • ausgewogenes, vielfältiges und gesundes Angebot
  • Süßigkeiten: kein Verbot sondern Regeln wie z.B. tägliche Ration oder Wochenration
  • Kleinkinderlebensmittel sind nicht notwendig – wenn, dann nur zur Unterstützung einer altersgemäßen Ernährung
  • bei Kleinkindern müssen neue Lebensmittel 10-16 Mal angeboten werden, bevor das Lebensmittel akzeptiert wird

Kinder lernen Essen

Wiederholung schadet nicht: Der Geschmack der Kleinen ist noch nicht auf Vielseitigkeit programmiert. Wenn also nur Kartoffeln mit Karotten gewünscht sind, so kann das Gericht ruhig häufiger auf dem Tisch landen. Irgendwann wird sich eine natürliche Sättigung einstellen, und der kleine Knirps wird von sich aus etwas anderes verlangen

Geschmack lernen ist wie gehen lernen – es muss geübt werden.

Brücken schlagen

Neue Nahrungsmittel mit bereits bekanntem Lebensmittel, das gerne gegessen wird, mischen. Anfängliches Mischverhältnis z.b. ¼ : ¾ , dann langsam ändern.

Esstisch: Der Architekt des Familienlebens

  • Kein Druck
  • Keine unangenehmen Gespräche am Tisch
  • Keine Verbote
  • Elterliche Kontrolle hat eine negative Auswirkung auf das Essverhalten
  • Imitationslernen → lernen am Modell (Familie, Kindergarten)

Vorbildfunktion: Auch die Vorbildfunktion spielt eine wichtige Rolle: Wenn Kinder sehen, dass Eltern bestimmte Nahrungsmittel gerne essen, werden sie es schließlich auch probieren


Wie kann ich das bessere Kauen meines Kindes (16 Monate) fördern?

Mit dem Einführen der Beikost verändert sich die Art der Nahrungsaufnahme. Kauen ist anstrengender als flüssige oder pürierte Nahrung zu sich zu nehmen.

Deshalb sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder nicht ständig essen, sondern auch Pausen einlegen. Dann entwickeln Kinder einen Hunger und sind motivierter zu kauen und die anstrengendere Nahrungsaufnahme zu bewältigen. 

Mit ca. 8-9 Monaten können die Kinder Lebensmittel, wie z.B. ein Stück Brot in die Hand bekommen und selbst essen. Am besten eignet sich dafür das Randstück des Brots. Die Kinder lernen die feste Nahrung einzuspeicheln und mit mahlenden Bewegungen zu zerkleinern und nach hinten zu transportieren. Wenn Kinder Lebensmittel selbst essen dürfen, sollte das nur unter Aufsicht von Erwachsenen wegen der Gefahr der Aspiration (Verschlucken) stattfinden. 

Viel Rohkost, Vollkornbrot und Müsli fördern dann bei etwas älteren Kindern das Kauen. Nicht nur die Hauptmahlzeiten, sondern auch die Zwischenmahlzeiten können so gestaltet werden, dass sie genug Nährstoffe liefern und gleichzeitig zum Kauen anregen.

Zum Beispiel mit diesen Kombinationen:

  • ein Apfel und (pflanzliches) Joghurt
  • eine Karotte zu einem Glas (pflanzliche) Milch
  • ein Vollkornbrot mit (pflanzlichen) Käse

Was sollte bei der Ernährung von Babys/Kleinkindern auf jeden Fall vermieden und was beachtet werden?

  • Rachitis und Kariesprophylaxe: Vitamin D (Tropfen oder Tabletten) und Fluor im 1. Lebensjahr (es gibt Länderunterschiede ob Fluor für Babys von Kinderärzten angeordnet wird oder nicht)
  • Getränke: Wasser reicht als Getränk aus
  • Sonnenschutz: LSF 8 reduziert die Vit. D Produktion bereits um 92%, LSF 15 um 99 %. Daher unbedingt Vitamin D geben!
  • Vegetarische Ernährung: Laut Kinderärzten ist in den ersten 2 Lebensjahren ein Fleischverzicht nicht sinnvoll. Mit ausreichendem Fachwissen und unter professioneller Unterstützung ist eine fleischfreie Ernährung aber durchaus möglich. Gute pflanzliche Eisenquellen sind zB. Vollkorngetreide, Hirse, Haferflocken, Hülsenfrüchte, Tofu und Nüsse (zB. Nussmuß). Vit.C fördert die Eisenaufnahme (zB. Brokkoli, Grünkohl, Paprika, Spinat, Erdbeeren).

Was im 1. Lebensjahr nicht gegeben werden soll:

  • kleine, harte Lebensmittel
  • stark blähende Nahrungsmittel
  • stark gesalzene, scharf gewürzte Lebensmittel
  • Topfen und Joghurt erst nach dem 1. Geburtstag
  • Honig (kann Bakterien enthalten, die insbesondere im 1. Lebensjahr gefährlich sind)

Wie beginnt man am besten mit der Umgewöhnung von Windeln auf das Töpfchen?

Es gibt nicht das eine Alter bei dem alle Kinder für die Umgewöhnung bereit sind. Die meisten Kinder sind irgendwann zwischen dem 18. und 24. Lebensmonat bereit auf dem Töpfchen zu sitzen. Trotzdem braucht es noch seine Zeit, bis die Kinder windelfrei sind. Manche Eltern bevorzugen auch einen Toilettenring für das Kind. Vorsicht: manche Kinder fürchten sich vor der Spülung.

  • Kinder werden im Durchschnitt mit 30 Monaten trocken. Tagsüber kommen sie im Schnitt mit 28 Monaten ohne Windeln aus, nachts im Schnitt mit 33 Monaten. Das sind aber alles Durchschnittszahlen, das heißt, es gibt große Abweichungen nach unten und nach oben – jedes Kind ist anders!
  • Oft zeigen Kinder mit etwa 15 bis 18 Monaten an, wenn sie die Windel voll haben. Kurz darauf, im Schnitt zwischen 18 und 36 Lebensmonaten, können die meisten von ihnen auch signalisieren bzw. sind bereit aufs Töpfchen zu sitzen.
  • Das nächtliche Trockenwerden dauert etwas länger, meist wenn das Kind nach dem Nickerchen am Tag über längere Zeit regelmäßig trocken ist. Es dauert oft noch mindestens ein Jahr, bis das Kind auch Nachts die Blase unter Kontrolle hat.  

Wann merken die Eltern, dass der Zeitpunkt für die Umgewöhnung da ist?

  • Wenn Sie sehen, dass Ihr Kind die Knie zusammenpresst oder unruhig auf und ab springt, sollten Sie schnell eine Toilette suchen.
  • Zeigt das Kind Interesse, wenn die Eltern auf die Toilette gehen, spricht das für einen Start

Methoden:

  • Versuche dein Kind zu motivieren, ein paar Minuten auf dem Töpfchen sitzen zu bleiben und sich zu entspannen. Ein Bilderbuch zum Anschauen macht es dem Kind leichter auf dem Töpfchen sitzen zu bleiben.
  • eine entspannte, ruhige Umgebung ist wichtig
  • immer der gleiche Ort für das Töpfchentraining
  • im Sommer ist es leichter mit dem Training zu beginnen, man muss nicht viel ausziehen und es geht schnell. Kinder kündigen nicht lange vorher an, bevor sie Pippi müssen. Da sollte es rasch gehen.
  • im Garten mal ohne Windel spielen lassen
  • möglichst am Wochenende oder wenn ihr ein paar Tage frei habt
  • gemeinsam ein schönes Töpfchen, evtl. mit Motiv oder in der Lieblingsfarbe auswählen
  • spielerisch an das Töpfchen heranführen, d.h. erst mal mit Kleidung darauf sitzen lassen, danach mehrmals am Tag fragen, ob das Kind ohne Windel darauf sitzen möchte

Wann ist es notwendig mal mit dem Kinderarzt zu sprechen?

Vor dem 5. Geburtstag wird das Einnässen normalerweise nicht behandelt.

Erst im Laufe des Älterwerdens lernen Kinder die bewusste Kontrolle über ihre Blase. Dieser Prozess verläuft – wie jede andere kindliche Entwicklung auch – individuell.

Falsches Trinkverhalten, Eine weitere Ursache – vor allem für nächtliches Einnässen – kann das Trinkverhalten sein. Kinder, die tagsüber beim Spielen das Trinken vergessen, trinken abends oft sehr viel. Die Blase ist deshalb in der Nacht voll und verstärkt andere Ursachen zusätzlich.


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